Auf welchen Wert sollte die Resthärte eingestellt werden?

31.01.2024, 14:09:51

Inhaltsverzeichnis

Über die Einstellung der Resthärte existieren einige Theorien. Oft wird behauptet, weiches Wasser sei gefährlich für die Rohrleitungen und man solle die Resthärte nicht niedriger einstellen als 8 °dH. Wir möchten mit diesem Beitrag etwas Licht ins Dunkel bringen.

Weiches Wasser ist korrosiv

Oft wird behauptet weiches Wasser sei korrosiv. Diese Behauptung ist völlig richtig, was dabei aber nicht erwähnt wird ist: Wasser ist immer korrosiv egal ob es weich oder hart ist. Von Korrosion wird gesprochen, wenn ein Stoff (oftmals Metall) mit Sauerstoff reagiert. Da Wasser per Definition immer Sauerstoff enthält (H2O), kann es in Verbindung mit Metall korrodieren. Das Problem mit der Korrosion betrifft zum Beispiel Kupfer- und verzinkte Stahlleitungen (es kann Rost oder Grünspan entstehen). Bei Kunststoffleitungen gibt es diese Gefahr nicht. Falls Sie Probleme mit Korrosion von Rohren haben (zum Beispiel Rohrbruch) sollten Sie unabhängig von dem Einbau einer Enthärtungsanlage über den Einbau eine Dosieranlage nachdenken.

Durch die Enthärtung ändert sich der ph-Wert?

Unsere Enthärtungsanlagen arbeiten mit dem Neutraltauschverfahren. Dabei werden Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ausgetauscht. Dabei ändert sich der ph-Wert nicht! Es gibt natürlich andere Verfahren wie zum Beispiel die Umkehrosmose-Technik. Bei der Enthärtung durch Umkehrosmose ändert sich der ph-Wert nach unten und das Wasser wird leicht sauer. Dieses Verfahren wenden wir allerdings nicht in Privathaushalten an. Von daher gibt es auch hier keinen Grund gegen eine niedrige Wasserhärte.

Der Natriumgehalt erhöht sich

Natrium ist zum Beispiel Bestandteil von Kochsalz (NaCl) und ein natürlicher Bestandteil im Wasser. Wie bereits zuvor erwähnt, erhöht sich beim Neutraltausch (oder auch: Ionentausch) der Natriumgehalt um ca. 8 mg pro Liter und pro entferntem °dH. Wenn Sie also vorher eine Wasserhärte von 20 °dH hatten, dann haben Sie nach der Enthärtung 160 (20 x 8) mg pro Liter Natrium im Wasser mehr als vorher. Der Grenzwert für Natrium im Trinkwasser liegt bei 200 mg pro Liter (Mit der Einschränkung, dass geogen bedingte Überschreitungen bis zu 500mg/l erlaubt sind). Ob Sie den Grenzwert überschreiten hängt jetzt davon ab, wieviel Natrium sich bereits bei Ihnen im Wasser befindet. Dies erfahren Sie von Ihrem zuständigen Wasserwerk.

Der Salzverbrauch steigt

Grundsätzlich gilt: Je höher die Resthärte umso niedriger der Salzverbrauch. Aber: Je höher die Resthärte, umso mehr Kalk bleibt zurück. Daher stellen wir unsere Anlagen standardmäßig auf eine Resthärte von 4 °dH ein. Dies ist ein guter Kompromiss aus Salzersparnis und Restbestand Kalk im Wasser.

Fazit

Liegt die Wasserhärte bei Ihnen vor der Enthärtung unter 20 °dH, müssen Sie in der Regel nichts beachten. Eine Resthärte von 0 °dH ist möglich. Der einzige Faktor, den Sie der Einstellung der Resthärte beachten sollten, ist der Natriumgehalt. Bei Wasserhärten von über 20 °dH ist das Wasser zwar nicht automatisch ungenießbar aber wir müssen Sie darauf hinweisen, dass Sie dann wahrscheinlich den Grenzwert übersteigen. Werksseitig sind unsere Enthärtungsanlage auf eine Resthärte von 4 °dH eingestellt weil man dadurch etwas Salz spart und sich trotzdem sehr wenig Kalk bildet.

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